Manuel Antonio: aggressive Affen und gechillte Faultiere
Weiter zum Manuel Antonio Nationalpark, diesmal verläuft die Anreise viel schneller als gedacht. Ich habe einen halben Tag gewonnen, erstmal an den Strand. Ich brauche neue Sonnencreme und steuere einen Supermarkt an. 16 Dollar die Tube, aber immerhin mit Selbstbräuner. Trotzdem alles ganz schön teuer hier. Ich bin sowie über dem Budget und überlege, wie ich etwas sparen kann. Ich beschließe ab sofort zu kochen und mich somit selbst zu verpflegen. Gestern gab es Nudelsalat mit Hühnchen, heute Nudelsalat mit Thunfisch, morgen Nudeln mit Tomatensoße und Thunfisch. Lecker! Leben wie die Made in Frankreich!
Der Nationalpark Manuel Antonio ist wahrscheinlich der populärste Park Costa Ricas. Gepflasterte Wege, Wahnsinnstrände und die Nähe zur Hauptstadt San José machen den Ort zu einem beliebten Ziel und auch für Flipflop-Träger zugänglich. Es ist Sonntag und ich begebe mich im Wander-Outfit und Kameraausrüstung in Richtung Park. Unterwegs sehe ich ein paar Affen in den Bäumen. Sie bewerfen mich mit Früchten. Ich überlege kurz zurückzuwerfen, will mich dann aber nicht auf das Niveau der Affen herablassen. Der Klügere gibt nach, letztendlich bin ich froh, dass sie nicht mit Kot geworfen haben.
Heute ist kein normaler Tag, Bayern München spielt gegen Borussia Dortmund. Ich überlege kurz, meine Pläne zu ändern, das Spiel irgendwo zu verfolgen und den Park am nächsten Tag zu besuchen. Ich suche eine Bar auf: geschlossen. Die nächste Bar hat geöffnet. Ich frage freundlich, ob ich das Spiel hier gucken darf. Der Herr meint, es sei erst 9 Uhr morgens und viel zu früh für Fussball. Wie bitte? Es ist nie zu früh um den Bayern einen Tritt in den Arsch zu verpassen. Ich gebe auf und gehe weiter Richtung Park.
Am Parkeingang schließe ich mich einer kleinen Gruppe mit Guide an. Eine gute Idee, wie sich herausstellen soll. Ohne einen fachmännischen Führer sieht man nämlich nichts, zu gut ist die Tierwelt heutzutage getarnt. Unser Guide erspäht selbst kleinstes Getier: Eidechsen, Spinnen, Eidechsen, Grashüpfer (oh Gott), Eidechsen usw. Schluß mit Eidechsen und dem ganzen Mädchenkram, denke ich so. Ich bin hier um Fautliere und Pumas zu sehen. Nach der Hälfte der Tour ist es dann soweit, wir finden eine giftige Schlange. Nicht zu nah rangehen, sagt der Guide - ein kluger Ratschlag. Wäre cool, wenn die mal eine dieser ganzen Eidechsen fressen könnte. Dann lassen sich die ersten Faultiere blicken. Beneidenswert. Diese Tiere hängen den ganzen Tag ab, im wahrstenn Sinne des Wortes. Tolle Fotos dieser possierlichen Tierchen gelingen mir. Ich habe mal eine Doku über Faultiere gesehen, die Männchen kämpfen ab und an um die Gunst der Girls, was auch in Zeitlupe geschieht. Einfach köstlich, der langsame Stoffwechsel macht es möglich. Die Tour ist zu Ende, ab an die Strände des Nationalparks, die nicht von schlechten Eltern sind. Ich beobachte einen Waschbären, wie er bei meinen Nachbarn die Vorräte aus der Strandtasche holt. Sehr geschickt! Danach wandere ich noch etwas weiter. An einem Aussichtspunkt erspähe ich zwei Buckelwale, die vor der Küste vorbei ziehen. Ich beschließe am nächsten Tag, den anliegenden Nationalpark Marino Ballena zu besuchen.
Schön
Klein aber oho.
Leguan
So hängt es normalerweise im Baum.
Traumhafte Strände im Park.
Hochgiftig - sagt der Guide
An Echsen hapert es nicht.
Diebische Waschbären hier und da.
Vorüber ziehende Buckelwale.