Insekten und andere Tiere in Corcovado
Nun heißt es ‘Adiós’ Panama und ‘Buenos Días’ Costa Rica. Die Grenzüberquerung ist einfach und dauert nur ein paar Minuten, wieder kein Mensch da und wir wären wieder beim Thema Nebensaison. Grenzübergänge sind in der Regel etwas zeitintensiver. Weiter geht es zur Küste nach Golfito und mit dem Boot hinüber zur Península de Osa und dem Örtchen Puerto Jímenez. Nett hier. Der Ort ist der Ausgangspunkt für Wanderungen in den anliegenden Corcovado Nationalpark. Der Park ist eines der ursprünglichsten Regenwaldgebiete der Welt und mit einer einzigartigen Flora und Fauna bestückt.
Im Hostel bin ich mal wieder allein im Dorm, wieder keiner da. Die einzige Touristin im Haus ist Holländerin und teilt das Zimmer mit dem Hausherren. Soll mir nur recht sein. So habe ich meine Ruhe, lediglich ein Tausendfüßler wandert im Zimmer herum. Hoffentlich läuft der mir nicht nachts übers Gesicht oder so.
Am nächsten Tag steht eine Wanderung in den Nationalpark auf dem Programm, mein Guide heißt Santos und ist ein alter Hase. Wir sind nur zu zweit, weil wieder niemand mit will. Mit einer Art Laster/Bus geht es erstmal zwei Stunden zum Startpunkt. Das Dach des Gefährts ist vorne offen, wir rauschen damit durch jede Menge tiefliegender Äste und Blätter, welche in das Innere bzw. den Sitzbereich des Lkw geschleudert werden. Darunter auch jede Menge Insekten. Plötzlich sitzt ein riesiger Grashüpfer auf meinem Bein. Bestimmt 15 Zentimeter groß. Ich habe Angst vor Insekten und kann ihn nicht wegnehmen. Alle lachen, aber keiner hilft. Nach einer Weile erbarmt sich die Frau gegenüber, nimmt meinen Wanderstock und versucht den kleinen Flip nun wegzuwischen, dabei springt er ab. Gott sei Dank springt das Tier die vermeintliche Retterin an und nicht mich. Nochmal Glück gehabt. Bei einer realistischen Nachbetrachtung ist der Grashüpfer vielleicht nur 5 Zentimeter groß, was aber immer noch groß ist.
Endlich am Startpunkt angekommen, wandern wir insgesamt 18 Kilometer und sehen jede Menge roter Aras, verschiedene Affenarten, zwei giftige Froschgattungen, Fledermäuse, Ameisenbären, Nasenbären, einen Tucan, einen Uhu und jede Menge anderer Vogelarten. Santos erklärt viel über die Pflanzen und Tiere, er ist voll bei der Sache, so wünscht man sich das. Wir überqueren zwei Bäche, die Krokodile sind - ganz genau - zur Paarung im Inselinneren. Also schnell die Schuhe aus und durchgewatet. Mein Wunsch einen Jaguar zu sehen, erfüllt sich leider nicht. Diese Tiere sieht man so gut wie nie!
Fahrt zum Startpunkt der Wanderung
Fledermäuse, die tagsüber in Palmenblättern schlafen.
Winzig aber gefährlich - ein giftiger Frosch
Kapuzineraffe
Strand meets Jungle - anscheinend kommen nachts Jaguare um Meeresschildkröten bei der Eiablage zu überraschen und zu fressen. Krass.
Süß und zahlreich - Nasenbären
Auch zahlreich im Corcovado Nationalpark - rote Aras.
Ameisenbär
Klammeraffen
Fliegender Ara
Tucan