USA

USA Westküste

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Vor der Reise

Eine Reise in die USA benötigt ein wenig Vorbereitungszeit. Um nicht schon sein Erspartes für den Flug auf den Kopf zu hauen, empfehle ich eine Flugbuchung Monate im Voraus. Des Weiteren benötigt ihr das Touristenvisum ESTA. Diese Einreisegenehmigung könnt ihr relativ bequem Online beantragen, eine Einreise ohne das Dokument ist nicht möglich. Würdet ihr es dennoch versuchen, würde man euch womöglich gar nicht aus Deutschland abfliegen lassen. Also unbedingt rechtzeitig beantragen! Das ESTA kostet knapp 60 Euro, zudem benötigt ihr natürlich einen auf Monate gültigen Reisepass.

Sprache und Geld

Ein paar Brocken Englisch sollte man auf jeden Fall im Repertoire haben, ganz ohne wird es auf jeden Fall hier und da echt schwer. Zudem sind Gespräche mit Einheimischen immer auch ein wenig das Salz in der Suppe und ergeben neue Einblicke in Land in Kultur. Wer also noch kein Englisch spricht, vorab etwas pauken! Beim Geld geht alles über den US Dollar, aber das gängigste Zahlungsmittel ist die Kreditkarte, womit man wirklich überall zahlen kann. Ich empfehle darum, 1-2 der gängigen Kreditkarten mit am Start zu haben.

Budget

Das Budget ist ein ernstes Thema. Die USA sind ein teures Reiseland und der stabile Dollarkurs macht es nicht einfacher. Ein Road Trip durch den Westen setzt voraus, dass ihr in Motels übernachtet. Die Preise pro Zimmer (für zwei Personen oder allein) variieren zwischen 60 und 130 Dollar, das ist nicht billig und der Komfort ist mittelmäßig. Entlang den Hotspots sind die Preise natürlich höher als etwas abseits. Ich würde, wenn möglich, ebenfalls Buchungen vorab empfehlen. Einerseits sind günstige Motels in der Hochsaison recht schnell ausgebucht, eine spontane Suche am Ankunftstag kann zudem nerven. Unterkünfte in den Nationalparks sind etwas für die goldene Kreditkarte, dafür ist man mitten drin im Geschehen und spart Zeit bei der Besichtigung.

Die Eintrittspreise für Parks sind nicht so extrem, in der Summe kommt aber schon eine beachtliche Summe zusammen. Hier empfiehlt es sich, den Annual Agency Pass zu kaufen.

Wo kann man sparen? Lediglich beim Essen könnte man das Budget entlasten. Aber es kommt natürlich darauf an, wie flexibel ihr im Bereich Fast Food seid. Ich würde, auch wenn es hart klingt, mit einem Budget von 100 bis 130 Euro pro Tag kalkulieren. Und das ohne Flugkosten und Miete für das Auto. Sorry.

Unterkünfte

Freunde amerikanischer Serien kennen diese Motels mit der Leuchtreklame davor. Nicht immer schön, meist spartanisch eingerichtet aber irgendwie kultig und mit einem Parkplatz vor der Tür. Die Unterkünfte sind meistens nichts besonderes, dafür aber kostspielig. Also hier muss man tapfer sein. In den Städten findet man natürlich auch Hotels und Hostels. Eine Hostelkultur, wie man sie z.B. aus Südamerika kennt, gibt es entlang der Nationalparks und Hotspots (noch) nicht. Zu dem ernsten Thema Preise habe ich mich bereits geäußert. Eine weitere Option ist das Camping, was in den Nationalparks ebenfalls recht teuer ist, aber das USA-Abenteuer fördert. Auch hier würde ich eine rechtzeitige Buchung empfehlen, denn die Plätze insbesondere in den Parks sind schnell vergeben.

Unterwegs

‚Unterwegs sein’ ist das eigentliche Highlight er USA Reise. Es ist ein fantastisches Erlebnis, durch die Wüsten und Nationalparks zu fahren. Ich würde euch immer einen Selbstfahrer Urlaub empfehlen, denn im Monument Valley anzukommen, Yosemite oder das Death Valley zu durchqueren, sind die eigentlichen Highlights einer USA Rundreise. Dieses Fahrerlebnis ist wirklich unbezahlbar. Straßen und Verkehr sind absolut manageble, haltet euch aber strengstens an die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Auch leichte Geschwindigkeitsüberschreitungen werden entdeckt und sofort teuer geahndet. Eine gebuchte Tour ist sicherlich auch cool, aber gerade bei diesem Reiseziel kann Flexibilität wichtig und das eigene Fahrerlebnis das absolute Highlight sein.

Insider Tipps

Der bereits angesprochene Annual Agency Pass lohnt sich, wenn man vorhat, mehrere Nationalparks zu besuchen. 80 US Dollar werden dafür einmalig fällig. Das Ticket kann ganz einfach am Eingang eines beliebigen Parks gekauft werden und ist ein Jahr lang gültig. Er gilt für die meisten Nationalparks in den USA, ausgenommen ist zum Beispiel das Monument Valley, da es den Navajo, einem indianischen Volk, gehört.

Solltet ihr euch ein Auto mieten, so setzt auf Qualität und Komfort. Die Strecken sind lang, manchmal etwas einsam und die Temperaturen grenzwertig. Als optimalen fahrbaren Untersatz empfehle ich einen SUV, da habt ihr Masse und Klasse zugleich.

Tipps für Sparfüchse? Große Supermärkte verkaufen selbst zubereitetes Essen, eine nette Variante um ein paar Dollar zu sparen. Viele Restaurants bieten zudem einen ‚Refill Service’, das bedeutet, man kann sich Erfrischungsgetränke kostenlos und unbegrenzt nachfüllen lassen.

Highlights

Die USA Westküste ist voller Highlights. Natur, Metropolen, Outdoor – es ist für jeden etwas dabei. Unten meine Empfehlungen für den Westen der USA.

Las Vegas

Eigentlich der ideale Ausgangspunkt für einen Road Trip. Will man zocken, feiern oder sonst wie Geld loswerden, sollte man hier verweilen. Ansonsten schlage ich vor, einmal den ‚Strip’ entlang zu laufen und sich dann aus dem Staub zu machen um die Stadt der Sünde wieder zu verlassen. Auf der Fahrt in Richtung Gran Canyon unbedingt am Hoover Staudamm für einen Fotostopp anhalten.

Route 66

Die berühmte Landstraße, die einst von Santa Monica nach Chicago führte, gibt es so heute leider nicht mehr. Dennoch sind noch ein paar Teilabschnitte vorhanden und es lohnt sich, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen und in das alte Easy Rider Feeling reinzuschnuppern. Unterwegs findet man ein paar alte Tankstellen, welche in Geschäfte umgewandelt wurden. Auf dem Weg von Las Vegas zum Grand Canyon könnte man z.B. einen Schlenker über die Route 66 zwischen den Orten Kingman und Seligman fahren.

Grand Canyon

Gleich ein Highlight und gut von Las Vegas aus zu erreichen. Hier mindestens einen, evt. zwei Tage einplanen. In der Regel besichtigt man den South Rim, die südliche Klippe des Canyons. Eine Wanderung in den Canyon und zum Fluss dauert zwei Tage inklusive einer Übernachtung. Hierfür benötigt man einen Permit, welcher vorab erworben werden muss. Aber auch eine Wanderung entlang des Sout Rim ist aller Ehren wert. Das geht übrigens auch per Fahrrad. Sonnenuntergang am Desert View schauen. Geil! Mehr Infos im Video.

Monument Valley

Ein echtes Highlight und ein Muss auf einer Reise durch den Westen der USA. Wer als Kind auf Cowboys und Indianer stand, kommt hier auf seine Kosten. Ein Tag reicht hier aus, um mit dem Auto die steinernen ‚Monuments’ zu umkurven und einige Fotostopps einzulegen. Um das Erlebnis noch authentischer zu gestalten, ist ein Reitausflug zur anderen und nicht für Autos zugänglichen Seite des Tales zu empfehlen. Wilder Westen pur - unvergesslich!

Antelope Canyon

Noch ein Canyon, aber ein besonders schöner. Der Antelope Canyon in der Nähe von Page im Bundesstaat Arizona wurde einst durch Sturzregenfälle geformt. Man steigt in eine Felsspalte hinab und wandert einige Hundert Meter durch den Canyon. Es gibt einen Lower und einen Upper Antelope Canyon, einen der beiden sollte man auf jeden Fall besichtigen. In der Nähe unbedingt noch dem Horseshoe Bend, wo der Colardo River eine dramatische Wendung nimmt und den Lake Powell für eine Abkühlung, einen Besuch abstatten.

Zion Nationalpark

Von der Wüste nun ab ins Grüne. Hier kann man viel Zeit verbringen diverse Wanderwege durch die malerischen Berge und Täler abklappern. Sehr populär und feucht fröhlich ist The Narrows, ein Wanderpfad zwischen zwei engen Felsspalten, welcher zudem die meiste Zeit durch einen Bach führt. Zion ist insgesamt ein sympathischer Nationalpark, ein wenig der kleine Bruder des populären Yosemite Nationalpark. Weiter Wandertipps gibt es im Video!

Death Valley

Temperaturen von bis zu 50 C° machen das Death Valley zu einem extremen Ort. Hier zahlt es sich aus, über ein Qualitätsauto zu verfügen. Überraschenderweise hat das Death Valley eine ganze Menge zu bieten: eine Salzwüste, Dünenlandschaften, einen Canyon und diverse Fotostopps. Eine Besichtigung bzw. eine Durchquerung mit dem Fahrzeug dauert locker einen ganzen Tag. Auf jeden Fall Trinkwasser und Ersatzkühlwasser für das Auto mitnehmen. Man kann sogar im Death Valley übernachten, was bestimmt eine interessante Erfahrung ist.

Geisterstadt Bodie

Zwischen Death Valley und Yosemite liegt die verlassene Stadt Bodie. Zu Zeiten des Goldrausches im 19. Jahrhundert gegründet, erlebte die Stadt einen rasanten Aufstieg und hatte schnell einige Tausend Einwohner. Als das Gold ausblieb, war es dann aber auch schnell mit dem Glanz und der Gloria vorüber. Es ist spannend, durch die verlassene Stadt zu schlendern und durch die verschmutzten Fenster zu spicken. Unbedingt besuchen und einen halben Tag einplanen.

Yosemite Nationalpark

Natur pur, steile Klippen, grüne Wälder - Yosemite. Ein Mekka für Outdoor Fans, Kletterer und Wanderer. Hier kann man es lang oder länger aushalten. Eine längere Wanderung sollte man auf jeden Fall machen, um die Schönheit des Parks kennenzulernen. Hier ist für jeden Geschmack und jeden Schwierigkeitsanspruch etwas zu finden. Weitere Tipps im Video!

San Francisco

Sicherlich eine der coolsten Städte der USA, hier kann man es mit dem nötigen Kleingeld gut aushalten. Ob eine Erkundung zu Fuß mit dem Rad oder der Bimmelbahn, Shopping sowie Restauranterlebnisse oder eine Tour nach Alcatraz, hier ist genug zu tun und für jeden Geschmack etwas dabei.

Highway 1

Der Highway 1 ist die Küstenstraße von San Francisco nach Los Angeles oder umgekehrt. Fantastische Strände, spektakuläre Klippen, Seeelefanten und nette kleine Orte möchten laden zu einem längeren Aufenthalt ein. Man kann die Tour in zwei Tagen fahren, aber etwas Zeit mitzubringen und Übernachtungsstopps einzulegen ist absolut empfehlenswert. Eine echte Traumroute!

Monterey und Carmel by the Sea

Monterey, nettes schroffes Städtchen und der feine Nachbar Carmel by the Sea entlang des Highway 1 sind der perfekte Ort für einen Übernachtung entlang der Route. Im Point Lobos Natural Reserve kommen Naturfreunde auf ihre Kosten, können Seehunde, Fischotter und mit etwas Glück Buckelwale beobachten.

Los Angeles

Guter End- oder Ausgangspunkt für eine Tour durch die Weststaaten der USA. Großstadtfans kommen hier auf ihre Kosten. Vielleicht ist aber auch eine Stippvisite nach Hollywood und zum Walk of Fame genug dieser stressigen und stickigen Metropole. Mein Tipp: raus aus den Städten, rein in die Natur.

Portland

Nicht wirklich Teil der klassischen Westküstentour aber dennoch eine coole Stadt, wo man es ein paar Tage aushalten kann. Portland ist kosmopolitisch, modern, hat tolle Restaurants und Shopping-Möglichkeiten zu bieten. Nur einen Katzensprung entfernt kommen Natur- und Outdoor-Fans auf ihre Kosten.