Nicaragua

Reisetipps für Nicaragua

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Vor der Reise

Mit dem Flugzeug landet man in der Regel in den USA zwischen und kommt stets in Managua an. Da die Hauptstadt zentral gelegen ist, gelangt man von dort gut zum nächsten Zielort. Hat man Granada auf der Reiseliste (und das ist bestimmt so), kann man sogar direkt mit dem Taxi oder dem Bus weiterfahren, denn dieses Nicaragua-Highlight liegt nicht mal eine Stunde Autofahrt von Managua entfernt.

Wie auch in den Nachbarländern Costa Rica und Panama herrscht hier eine Trocken- und Regenzeit vor. Generell ist es ratsam in der Trockenzeit das Land zu bereisen, aber auch in der Regenzeit kann Nicaragua Spaß machen. Zwar regnet es häufig, dafür gibt es auch weniger Touristen. Die trockenen Monate starten im Dezember und enden im April.

Ein Visum wird nicht gebraucht. Den Einreisestempel erhält man gegen ein Entgelt bei der Einreise.

Sprache & Geld

Die Landessprache Nicaraguas ist Spanisch. Reist man individuell und ist man mit dem Rucksack unterwegs, sind Spanischkenntnisse definitiv von Vorteil. Anders als in Costa Rica werden Preise häufig verhandelt und Touristen stellen eine attraktive Einnahmequelle dar. Um nicht zu häufig zu viel zu bezahlen oder kleineren Tricksereien auf den Leim zu gehen, sind Spanischkenntnisse von Vorteil. Aber grundsätzlich kann man sich natürlich auch mit Englisch durchschlagen. Wem das zu anstrengend ist, der schließt sich eventuell einer organisierten Tour an.

Córdoba heißt die Währung in Nicaragua und kann an der Grenze getauscht und an diversen Automaten abgehoben werden. Neben des lokalen Zahlungsmittels sollte man jedoch stets ein paar US Dollar für den Notfall parat haben. Zum Beispiel wurde bei der Einreise auf dem Landweg aus Richtung Costa Rica eine Einreisegebühr von 20 US Dollar (plus einem weiteren US Dollar) fällig, da halfen die gerade eingetauschten Córdobas nicht weiter. Mit den gängigen Kreditkarten kann man in Städten und touristischen Hotspots problemlos Geld abheben. Anders sieht es auf der Isla Ometepe aus. Hier sollte genügend Bargeld mitgenommen werden.

Budget

Nicaragua ist ein wenig der günstige Nachbar von Costa Rica. Man bekommt ähnliche Highlights wie Strände, Vulkane, Regenwald und jede Menge Outdoor Abenteuer geboten. Jedoch ist Nicaragua um einiges günstiger als Costa Rica. Wer sich also zwischen den Ländern nicht entscheiden kann, aber auf Geld achten möchte oder muss, sollte Nicaragua bevorzugen. Hier kann man für 3 bis 7 Euro essen, kann einen Tagesausflug (z.B. die Besteigung eines Vulkanes) für 20-30 Euro buchen oder Unterkünfte für unter 25 Euro pro Nacht finden. Wer anspruchslos ist und in Hostels oder sogar Dorms, kleinen Schlafsälen, unterkommen möchte, kann ein Bett schon für 7 Euro pro Nacht finden.

Fazit: mit einem überschaubarem Budget kann man in Nicaragua viel sehen und erleben. Mit einem Tagesbudget von unter 50 Euro kann hier für eine ganze Menge Spaß ausreichen.

Unterkunft

In den Orten, die für Touristen interessant sind, findet man einfache Hotels und nette Pensionen zu fairen Preisen. Individualreisenden sind Hostels ans Herz zu legen, hier wohnt man einfach, aber man lernt weitere Reisende und die Gastfreundlichkeit der Einwohner Nicaraguas kennen.

Auf der Isla Ometepe sind die Unterkünfte oftmals noch etwas einfacher, als in anderen Gegenden des Landes. Diese sind gegebenenfalls auch etwas kostspieliger, da die Insel vom ‚Festland’ aus versorgt werden muss. Manche Unterkünfte befinden sich etwas entlegen und die Anreise über die Straßen Ometepes ist anstrengend und langwierig, da die Straßen teilweise noch nicht asphaltiert sind und ein Bus manchmal nur einmal am Tag fährt. Aber es lohnt sich, diese Reise auf sich zu nehmen und sich von den Orten, wo die Fähre ankommt, zu entfernen. Abseits der größeren Städte oder Dörfer befinden sich nette kleine ‚Öko-Lodges’, wo man sehr gemütlich wohnen kann. Sie bieten die perfekte Erholung nach einem Aufstieg auf einen der beiden Vulkane.

Unterwegs

Das Reisen von Ort zu Ort kann anstrengend und etwas nervig sein, man kann es sich aber auch bequem machen. Busse fahren häufig von Ort zu Ort, meist kauft man das Ticket beim Busfahrer. Jedoch können Busse bzw. der Busbahnhof so überfüllt sein, sodass sich jeder selbst der Nächste sein muss. Hier kommt es auf Ellenbogenmentalität und Schnelligkeit an, denn wer einmal im Bus sitzt, hat seinen Platz mehr oder weniger sicher. Ansonsten heißt es auf den nächsten Bus warten, der kommt bestimmt.

Aber auch das ist okay, denn der Folgebus kommt schnell und das Spiel beginnt von neuem. Reisen von oder zu den zentralen Orten (Ometepe, Granada, Managua, San Juan, Leon) ist demnach relativ unkompliziert. Vor Managua kommt es gelegentlich zu Polizeikontrollen. Diesen sollte man stets Folge leisten und logischerweise auch nichts bei sich führen, was nicht legal ist. Sein Gepäck muss man stets im Auge oder noch besser in Reichweite behalten.

Zu empfehlen sind zudem Busfahrten bei Tag. Die Kriminalität im Land ist nicht zu unterschätzen. Wenn etwas passiert, dann meistens nachts. Auch in den Zielorten sollte man nach Einbruch der Dunkelheit vorsichtig sein und sich in Gruppen bewegen oder ein Taxi nehmen.

Wer schnell und bequem reisen möchte, wählt den Shuttle Transfer als Fortbewegungsmittel. Hostels oder Hotels bieten Transferfahrten von und nach Granada, Managua, Leon aus an. Diese sind nicht wahnsinnig teuer und man geht den eben beschriebenen Gefahren und Herausforderungen aus dem Weg.

Ometepe wird per Fähre angefahren. In der Regel werden Moyogalpa und San José del Sur von San Jorge aus ca. zweimal täglich angesteuert. Es lohnt sich aber, dies vor Ort noch einmal zu checken.

Insider Tipps

Eine Menge Reisetipps aus der ‚Unterwegs’ Rubrik kann man bereits als Insider Tipps bezeichnen. Ein Tipp in Nicaragua ist es, stets besonnen und ruhig zu bleiben sowie Vorsicht walten zu lassen. Die Kriminalität ist nicht zu unterschätzen, insbesondere in Managua sollte man darum nichts Wertvolles zur Schau stellen, die Kamera verbergen sowie auf das Tragen von Schmuck oder Uhren verzichten. Generell ist es ratsam, sich abends in Gruppen zu bewegen oder im Zweifel ein Taxi zur Fortbewegung zu nehmen.

Auf Ometepe werden beim Verkauf von Aktivitäten alle Vertriebsregister gezogen. Wer noch nie einen Motorroller gefahren ist, sollte in Nicaragua nicht damit anfangen, auch wenn der Vermieter versucht, etwas anderes zu erzielen. Die Straßen sind nicht immer optimal und schon bei kleineren Unfällen wird man zur Kasse gebeten. Auch bei der Besteigung eines Vulkanes sollte man gesunden Menschenverstand an den Tag legen. Der Guide ist in erster Linie auf den Profit aus, ein Aufstieg zum Krater des Concepción ist aber nicht zu unterschätzen. Da sollten die eigene Fitness und das Wetter stimmen. In der Gruppe können bessere Preise erzielt werden. Bei Taxifahrten sollte der Betrag vorab vereinbart sein und den Geschichten von Schleppern insbesondere an der Grenze (Bus fährt nicht; Bus gibt’s nicht; Bus kommt erst in 8 Stunden) braucht man keinen Glauben schenken. Vorsicht ist hier stets die Mutter der Porzellankiste und eigentlich kein Insider Tipp.

Nicaragua Highlights

Nicaragua biete eine Menge. Irgendeinen Vulkan sollte man aber besteigen. Bei 16 verschiedenen Optionen sollte für jeden etwas dabei sein. Jeder Schwierigkeitsgrad ist vorhanden: von ganz schwer (Concepción) bis ganz leicht (Mombacho). Wer nicht wandern möchte, sollte zumindest eine geführte Tour (mit dem Shuttle) zum Masaya machen. Ein Besuch ist sehr beeindruckend, besonders nach der Dämmerung. Granada ist unglaublich schön, León der am meisten authentische Ort. Managua kann man sich eigentlich schenken, die Hauptstadt bietet sich nur für die An-, Ab- oder Durchreise an.

Isla Ometepe

Die Insel mit ihren beiden Vulkanen, dem San Ramon Wasserfall, Dörfern und einer Lagune bietet genug Aktivitäten für ein Woche oder mehr. Hier findet man Ruhe, Action, Abenteuer, Entspannung und vieles mehr. Ein echtes Highlight - in ganz Mittelamerika.

San Juan del Sur

Strand, surfen, feiern – das sind die zentralen Aktivitäten in San Juan. Wer das sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Wer seine Ruhe möchte, fährt am besten schnell weiter.

Granada

Granada ist zweifelsohne eine der schönsten Kolonialstädte in ganz Mittel- und Südamerika. Hier zu schlendern, die Kirchen und Altstadt zu entdecken oder sich durch das Treiben der Märkte zu schlängeln, macht einen Besuch absolut lohnenswert.

Masaya

Einer der beeindruckenden und am leichtesten zugänglichen Vulkane ist der Masaya. Ein Besuch kann von Granada aus organisiert werden. Es lohnt sich, den Masaya am Abend zu besuchen, denn nach dem Einbruch der Dunkelheit sieht man das Magma im Krater glühen. Schaurig schön!

Laguna de Apoyo

Perfekt, um ein paar Tage auszuspannen. Der Vulkansee kann von Granada in einem Tagesausflug besucht werden, es lohnt sich aber ein oder zwei Nächte zu bleiben. Wer gerne entspannt, könnte hier länger hängen bleiben.

Managua

Managua dient eigentlich nur zur An- oder Abreise. Vorsicht ist vor der Kriminalität geboten. Wer hier strandet und etwas unternehmen will, dem ist der Besuch des Nationalmuseums empfohlen, wo man diverse Kunst- und Kulturschätze des Landes bewundern und die Geschichte Nicaraguas etwas besser kennenlernen kann.

León

León ist nicht ganz so malerisch wie Granada und etwas rau, aber dafür umso authentischer und weniger touristisch. Viele sind von Granada verzückt aber verlieben sich in León.