Kuba
Reiseberichte Kuba: Havanna, Trinidad, Viñales y más
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Vor der Reise
Für die Einreise nach Kuba ist eine Touristenkarte zwingend notwendig. Diese kann im Konsulat in Berlin vor Ort oder über den Postweg erworben werden. Aufgrund steigender Kuba-Popularität und einem dementsprechenden Andrang empfehle ich, dies rechtzeitig und am besten direkt im Konsulat zu machen. Es ist ratsam, das ausgefüllte Formular (man findet es online) inklusive passender 25 Euro und ein wenig Zeit direkt beim Konsulat in Berlin einzureichen. Von einer ‚auf-gut-Glück’ Einreise rate ich ab, denn diese kann nur mit einer gültigen Touristenkarte erfolgen.
Sprache & Geld
In Kuba spricht man Spanisch, ein paar Brocken können nicht schaden. Englisch ist (noch) nicht sonderlich verbreitet. Ist man also individuell unterwegs und will das echte Kuba kennenlernen, sind ein paar Sätze Español für den Kuba Small Talk sehr von Vorteil. Ansonsten müssen Hände und Füße herhalten.
Geld ist ein interessantes Thema. In Kuba gibt es zwei offizielle Währungen: den CUC (Cuban Peso Convertible) für Ausländer sowie den CUP (Cuban Peso) für die einheimische Bevölkerung. Der CUC ist 1:1 mit dem Dollar aufzurechnen, der kubanische Peso quasi gar nichts wert. Ausländer erlangen in der Regel nur den CUC, und das ist auch das Zahlungsmittel, welches einzig und allein zählt. Alle Kubaner wollen den CUC, den dieser hat die Bedeutung des US-Dollars.
Geldautomaten gibt es immer mehr, auch wenn diese oftmals leer sind oder eine Warteschlange die eigene Geduld auf die Probe stellen. Ansonsten kann man ggf. in großen Hotels, Wechselstuben oder Banken Geld tauschen bzw. abheben. Aber man sollte das Thema nicht unterschätzen und stets genügend Bargeld dabei haben. Kartenzahlungen sind wo gut wie ausgeschlossen.
Beim Wechselgeld sollte man stets darauf achten, dass man auch CUCs zurück bekommt und nicht mit Pesos übers Ohr gehauen wird. Es ist aber auch hier und nützlich, sich gelegentlich kubanische Pesos herausgeben zu lassen, denn mit diesem ‚Kleingeld’ kann man hier und da ein Sammeltaxi bezahlen oder eine Klitzekleinigkeit in der Straße essen oder trinken.
Geld immer gut verpacken und vor Langfingern verstecken und schützen.
Budget
Ja, man kriegt in Kuba noch einiges für sein Geld geboten. Zwar sind Hotels teuer, dafür aber Casa Particulares (dazu komme ich gleich noch einmal) günstig. 20-30 CUC (also 20-30 US Dollar) für ein (Doppel)Zimmer je nach Ort (Zentrum von Havanna ist etwas teurer) können sich sehen lassen. Den Preis zu verhandeln oder zu vergleichen macht keinen Sinn, denn dieser ist vorgeschrieben (solange es noch keine freie Marktwirtschaft) gibt. Taxis kann man dafür verhandeln, das sollte man auch machen. Ausflüge sind ähnlich finanzierbar, Essen in Restaurants an touristischen Hotspots ist etwas teurer, dafür in den Casa Particulares günstig und authentisch. Ich denke, mit einem Budget von ca. 60 Euro pro Tag kommt man sehr gut zurecht, kann lecker speisen, authentisch wohnen und tolle Dinge unternehmen.
Unterkunft
Es gibt in Kuba zwei Möglichkeiten von Unterkünften. Zum einen gibt es die klassischen Hotels mit wahrscheinlich ordentlichem bis mittelprächtigem Standard. Davon entstehen immer mehr, diese sind meiner Meinung nach aber auch recht kostspielig und die Preise mit deutschen Hotelkosten zu vergleichen.
Die authentischere Variante ist es, in sogenannten Casa Particulares unterzukommen. Dabei handelt es sich um Privatunterkünfte, welche von Kubanern angeboten werden. Meistens handelt es sich dabei um ein liebevoll hergerichtetes Zimmer oder auch mal eine ganze Wohnung, wenn man Glück hat. Und das ist toll. Denn zum einen kann man so Land und Leute kennenlernen, bekommt einen sympathischen Einblick in die Lebensweise der Locals, zum anderen kann man sein Geld dort ausgeben, wo es am nötigsten ist: direkt in der Bevölkerung.
Man wird diese Art der Unterkunft nicht bereuen: neben kubanischem Ambiente kann man sich köstlich häuslich bekochen, die Wäsche waschen lassen und lokale Tipps und Tricks für die Kuba-Reise erhalten. So etwas kann kein Hotel bieten. Mit einer Unterkunft in einer Casa Particular, ist man auch automatisch in einem Netzwerk, womit wir beim nächsten spannenden Punkt wären.
Unterwegs
Kubaner sind erstklassig vernetzt: man hilft und unterstützt sich wo es geht. Checkt man also in eine Casa Particular ein, so ist man automatisch Teil eines Netzwerkes. Sucht man eine Unterkunft im nächsten Ort, wird man an die Cousine vermittelt. Möchte man einen Ausflug machen, hat man jemanden parat. Will man Salsa lernen, so kennt man die passende Tanzschule. Braucht man ein Taxi, so hilft der Nachbar aus. Zwar scheint dies anfangs etwas suspekt, ist es aber auf Dauer sehr bequem. Die Organisation der Weiterreise wird zu einem Kinderspiel.
Auf ein Hotel muss man lediglich an den Stränden der Cayos im Norden des Landes sowie in Varadero zurückgreifen. Hier befinden sich die mit Abstand schönsten Strände des Landes, deshalb reiht sich ein All-Inclusive-Hotel nach dem anderen aneinander. Nach Übernachtungen in den symphytischen Casa Particulares muss man hier etwas umdenken, die fantastischen Strände sollte man sich aber keinesfalls entgehen lassen. Ab 50 CUC pro Nacht – Essen, Mojitos, Unterhaltung und ein Hotelzimmer inklusive – kann man es hier ein paar Tage aushalten.
Insider-Tipps
Für Individualreisende ist die Unterkunft in Casa Particulares optimal, denn man wird rundum betreut und gibt sein Geld in der Bevölkerung aus. Um Geld zu sparen, empfiehlt es sich in den Casas zu essen, denn dort wird man mütterlich-lokal bekocht und garantiert satt.
Es lohnt sich, hier und da Wechselgeld in kubanischen Pesos rausgeben zu lassen. Das ‚Kleingeld’ ist ideal, um Obst, Getränke oder Snacks in der Straße bezahlen. Zudem kann man für ein paar Pesos die zahlreichen Oldtimer-Sammeltaxis in Havanna (Almendrones) in Anspruch nehmen. Diese drehen - wie bei uns Busse - ihre Runden und werden am Straßenrand mit Handzeichen herbeigerufen. Will man aussteigen, so lässt man dies den Fahrer mit einem kurzen ‚Parada, por favor’ wissen. So kommt man schnell in der Stadt voran und in den Genuss einer Oldtimer-Fahrt.
Wer noch mehr Oldtimer-Luft schnuppern möchte, sollte eine Stadtrundfahrt in einem bunten Klassiker durch Havanna machen. Vor dem Kapitol und der Altstadt stehen zahlreiche Prachtstücke, kommt man dort entlang, wird man automatisch angesprochen. Hier kann man etwas verhandeln, danach dreht man im Cabrio eine Runde durch die Stadt. Die Fahrer erweisen sich als tolle Guides. Kitschig-touristisch, aber dennoch eine tolle Erfahrung.
Highlights
Kuba ist voller unterschiedlicher Highlights. Koloniale Pracht und Partynächte in Havanna, Tabakfelder in Viñales oder fantastische Strände. Hier kommt jeder auf seine Kosten. Zwar sind die Strände um Havanna, Cienfuegos und Trinidad herum nicht von schlechten Eltern, aber die Strände im Norden des Landes – den Cayos und Varadero – suchen ihresgleichen. Unbedingt besuchen!
Havanna
Koloniale Architektur, teilweise vor dem Verfall, teilweise frisch saniert und dröhnende Oldtimer machen Havanna zu einer besonderen Stadt. Man fühlt sich wie in einem Roman, einem alten Film, irgendwie in der Zeit zurückversetzt. Hier kann man einiges erleben, die Stadt bietet Strände in unmittelbarer Nähe, jede Menge Musik, Tanz und Spaß. Hier kann man es aushalten!
Cienfuegos
Vielleicht nur eine Durchgangsstation, aber eine Stadt mit Charme. Für einige ist Cienfuegos vielleicht nur eine normale kubanische Stadt, aber vielleicht macht genau das Reiz aus. Abseits klassischer touristischer Pfade kann man hier Strände und eine ebenfalls nette Altstadt erleben.
Trinidad
Die vielleicht schönste Stadt Kubas. Koloniale Pracht, einst durch die (die Sklaven der) Zuckerbarone errichtet, reihen sich in der Altstadt aneinander. Die Playa Ancón kann sich sehen lassen, die alte Zuckerplantage sollte man besuchen. Am besten mit der alten Dampflokomotive. Abends feiert man und schlürft Mojitos in den zahlreichen Bars.
Cayo Santa Maria
Zwar checkt man hier in ein all-inclusive-Hotel ein und fühlt sich plötzlich wie in einer anderen Welt, dennoch suchen die Strände an der Nordküste und entlang der Cayos ihresgleichen. Das türkisblaue Wasser und die feinsandigen Strände können mit den Malediven locker mithalten. Unbedingt machen! Fantastico!
Santa Clara
Fans des ‚Che’ und geschichtlich Interessierte kommen hier auf ihre Kosten. Sehenswert ist das Museum, Monument und Grabmal von Ernesto ‚Che’ Guevara. Die Eroberung der Stadt während der kubanischen Revolution stellte einen wichtigen Meilenstein bei der Befreiung des Landes vom Batista-Regime dar. Santa Clara – ideal für ‚Che’ Fanatiker.