Über die Route 66 zum Grand Canyon
Raus aus der Stadt der Sünde und rein in die Wüste. Vor der Toren Las Vegas' besuchen wir den Hoover Damm, eine wahrlich beeindruckende Konstruktion. Der Staudamm dieser Größe ist sicherlich dringend nötig, schließlich müssen die Leuchtreklamen und Spielautomaten in Las Vegas mit jeder Menge Strom gespeist werden. Ein Fotostopp einer halben Stunde reicht dann aber auch aus um alles abzuknipsen.
Weiter geht es, wir wollen ein Stück entlang der Route 66 fahren. Diese einst kultige Landstraße von Los Angeles nach Chicago führte einmal quer durch das Land und war ein Sinnbild für die enorme Größe und die Freiheit der USA. Inzwischen wurde die Landstraße aber größtenteils durch Highways abgelöst, damit ist auch das Feeling Vergangenheit. Nichtsdestotrotz gibt es noch ein paar Nostalgieabschnitte. Hinter Seligman verlassen wir die Schnellstraße und fahren auf die alte Route 66. Unterwegs halten wir an einer Tankstelle, die nun in einen Touri-Shop umgewandelt wurde. Aber passt schon, alte Zapfsäulen und verschrottete amerikanische Autos erinnern an die gute alte Zeit. Nach diesem angenehmen Umweg fahren wir weiter in Richtung Grand Canyon. Unser Motel ist diesmal einladender, ich verzichte auf Ablenkungsmanöver durch Licht oder einen laufenden Fernseher.
Am nächsten Tag besuchen wir den Canyon in aller Frühe. Und ja, der Grand Canyon ist wirklich riesig. Die Weite ist wirklich schwer zu erfassen, das Tal erscheint unendlich. Wir starten unseren Besuch am 'Mather's Point', einem populären Ausgangspunkt. Wir befinden uns zudem am 'South Rim', der Südseite des Canyons. Entlang der Klippe wandern wir von View Point zu View Point, schon beeindruckend. Die Aussicht ändert sich, bleibt aber stets spektakulär. Um auf die andere Seite des Canyons zu gelangen, muss man diesen im Rahmen einer Tagestour umfahren oder über den 'Bright Angel Trail' in das Tal wandern und wieder hinaus. Leider schafft man es an einem Tag nicht bis in das Tal zum Colorado River und zurück. Warnschilder und unser Lonely Planet Guide weisen darauf hin. Mutige, die es versucht hätten, wären zudem reihenweise verdurstet, da es extrem heiß wird. Das wollen wir natürlich nicht, wir halten uns an die Regeln.
Für eine Wanderung bis zum Colorado River benötigt man zudem eine spezielle Erlaubnis und muss im Tal übernachten. Vielleicht beim nächsten Mal. Aber auch oben und entlang des 20 Kilometer langem South Rim kommen wir auf unsere Kosten, die Kulisse ist phänomenal. Mein Selfie Stick amortisiert sich hier in Windeseile, aber den gesamten Canyon bekomme ich trotzdem nicht hinter mir auf das Foto. Wir schauen den Sonnenuntergang und sehen, wie der Canyon errötet.

Driving Route 66








