Unten im Antelope Canyon
Wieder ein Canyon, aber diesmal etwas anders und kleiner. Der Antelope Canyon ist von oben fast gar nicht zu erkennen, bei genauerem Hinsehen entdeckt man eine Felsspalte im Boden. Steigt man hinab, so findet man einen fantastischen nur 60 Zentimeter breiten Canyon, der sich wie ein Korkenzieher durch den Fels windet.
Vor der Besichtigung diskutieren wir kontrovers, ob man den Canyon besuchen sollte. Schließlich kamen hier bei einer Springflut 1997 mal 12 Menschen ums Leben, wobei einige bis heute gar nicht gefunden wurde. Aber solche Zwischenfälle sind wie das Jahr sagt, eher die Ausnahme. Wir wagen es und hoffen auf Sonnenschein und keinen Regen, welcher eine Flut auslösen könnte.
Es gibt einen Upper und einen Lower Antelope Canyon. Beide ähnlich, einer populärer und größer als der andere, aber auch teurer. Wir entscheiden uns für die günstigere Variante und hoffen, dass weniger Touristen hier sind. Man muss den Canyon mit Guide und in einer Gruppe besichtigen, allein wäre es zu riskant. Über eine Treppe geht es 11 Meter in die Felsspalte hinab. Schwer beeindruckend. Unser Führer erklärt die Entstehung des Canyons. Über die Jahrmillionen und etliche Regenfälle wurde der Sand zusammengepresst und in einen Sandstein umgewandelt. Durch ein Erdbeben brach dieser dann auseinander, so entstand die Felsspalte. Regenfälle und Fluten haben dann über weitere Jahrmillionen die Spalte ausgehüllt und fantastische Felsformationen geschliffen.
Wir klettern einige Hundert Meter durch den Felsen, ein tolles Erlebnis. Zum Schluss kommen wir noch in den Genuss sogenannter 'Beams', welche entstehen, wenn die hereinscheinenden Sonnenstrahlen durch den Canyon in die Schlucht einfallen. Durch den Schliff des Felsens entsteht ein Lichtkanal, welcher für fantastische Lichtspiele sorgt. Nach einer guten Stunde ist das Abenteuer vorbei.
Im Anschluss besichtigen wir den 'Horseshoe Bend', einen weiteren - ja genau: Canyon - wo der Colorado River eine dramatische Wendung nimmt und sich praktisch 180° um einen Felsen windet. Spektakulär aber nichts für Menschen mit Höhenangst wie mich. Es gibt kein Geländer oder ähnliches, stattdessen geht es steil bergab und hinab bis zum Colorado River. Zudem ragen Felsvorsprünge über die Schlucht hinaus, was man eigentlich von oben gar nicht merkt. Am Lake Powell tanken wir abschließend etwas Sonne, im Lake Powell kühlen wir uns ab.







