Blog
Anekdoten, Depeschen, Kalauer
Willkommen im klassischen Blog-Abschnitt auf 99Journeys. Hier publiziere ich meine Reiseanekdoten und gebe meine Reiseerfahrungen zum besten. Meine Betrachtungen vielleicht etwas ironisch, nicht immer ernst gemeint aber stets authentisch.
Nicaragua
Isla Ometepe: Herausforderung Nicaragua
Ab nach Nicaragua. Die Einreise verläuft mal mindestens interessant. Ich komme an der Grenze an, zahle 7 Dollar für die Ausreise aus Costa Rica. Okay, warum auch immer. Dann geht es zur Imigración und dem Einreisestempel für Nicaragua. 1 Dollar als eine Art Eintrittsgeld in den Raum, auch interessant. Dann komme ich an den Schalter, die Dame meint: “Macht 12 Dollar”. Aha, ich hatte mit weniger gerechnet. Ich habe noch 20 Notfalldollar, die ich aber nicht rausrücken will. “Wieviel sind das in Cordobas (so heißt die lokale Währung)?”, frage ich. “Nur Dollar”, antwortet die Beamte kurz. “Aber ich habe keine Dollar, nur Cordobas”, entgegne ich. “Dann geh raus und tausche welche”, ihre flapsige Antwort. Langsam werde ich sauer. “Warum nur US Dollar? Wir sind in Nicaragua und nicht in den USA. Wieso kann ich nicht in lokaler Währung bezahlen?” - “Du zahlst die 12 US Dollar oder du kannst zurück nach Costa Rica gehen”, die sichtlich aggressive Antwort der Stempelfrau. Okay, das ist der Punkt, wo ich normalerweise echt wütend werde. Aber ich musste versprechen, dass ich mich zusammenreiße. Ich erkenne, dass das ein Notfall ist und zücke meine letzten 20 Dollar.
Granada und Masaya: im Land der Vulkane und Plastiktüten
Es geht schnurstracks in das malerische Granada. Auch hier finde ich eine wunderschöne Kolonialstadt vor, diesmal am Fuße eines Vulkans. Ich wandere durch die Stadt, besuche die zahlreichen Kirchen und den Markt. Mit Erschrecken stelle ich einen extremen Hang zu Plastiktüten fest. Jegliches Gemüse und Obst ist dort in kleine Tüten vorverpackt. Zwei, drei oder mehr Tomaten, alles in Päckchen verstaut. Zwiebeln, Kartoffeln, Paprika - alles befindet sich in praktischen Tüten. Selbst Wasser, Cola oder Saft - ganz genau, in Plastiktüten. Dieser Plastikkonsum ist erschreckend. Ich bin auf einem offenen Straßenmarkt und von Millionen von Plastiktüten umgeben. Ich kaufe eine Tüte Tomaten und eine Tüte Kartoffeln, sofort wird beides in eine weitere Plastiktüte verpackt und mir übergeben. Ich bitte die Leser dieses Abschnitts die permanente Wortwiederholung von ‘Tüte’ und ‘Plastik’ zu entschuldigen. Ging nicht anders.
León und Laguna de Apoyo: Begegnungen
Ich verlasse Granada und checke noch eine Nacht an der Laguna de Apoyo, einem Kratersee unweit der Stadt, ein. Wirklich ganz nett hier, türkisblaues Wasser und eine super nette Backpacker-Unterkunft. Es ist heiß und sonnig, ab in den See ist die logische Schlussfolgerung. Durch den vulkanischen Ursprung ist der See jedoch überraschend warm. Mein Wunsch nach einer Abkühlung bleibt unerfüllt, das Panorama entschädigt aber vollkommen.
Auf einen Blick
Costa Rica
Corcovado
Manuel Antonio
Marino Ballena
Tortuguero
Monteverde & Santa Elena
Indien
Neu Delhi
Agra
Jaipur
Bikaner
Jaisalmer
Jodhpur
Udaipur
Ranthambore
& Bandhavargh Nationalpark
Varanasi
Kuba
Havanna
Viñales
Cienfuegos
Trinidad
Cayo Santa Maria
Santa Clara
Nicaragua
Isla Ometepe
Granada
Masaya
Managua
Laguna de Apoyo
Leon
Portugal
Lissabon
Cabo de Roca und Sintra
Algarve
Lagos und Faro
Panama
Panama City
San Blas
Isla de Coiba
Boquete
USA Westküste
Las Vegas
Route 66 & Grand Canyon
Monument Valley
Antilope Canyon
Zion Nationalpark
Death Valley
Geisterstadt Bodie
Yosemite Nationalpark
San Francisco
Highway 1
Los Angeles
Portland
Panama
Mittelamerika beginnt: Panama City
Es geht mal wieder los, diesmal nach Mittelamerika. Nach einem Stopp in New York lande ich am Abend in Panama City und schon gehen die Freuden des Backpacker Daseins los: 6er Dorm! Aber passt schon, niemand schnarcht, keiner hat Besuch vom anderen Geschlecht oder torkelt betrunken in das Zimmer. Mit einem Vorhang kann man sein Bettchen sogar optisch vom Zimmer abgrenzen und einen Hauch Privatsphäre simulieren. An Tag 1 nach meiner Landung besuche ich den Panamakanal, der den Atlantischen und Pazifischen Ozean bekannterweise verbindet...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Sonnenbrand und Trauminseln in San Blas
Der erste Ausflug steht an. Es geht drei Tage in das Archipel von San Blas, eine fantastische Inselgruppe auf halbem Wege nach Kolumbien. Laut meiner ‘Google Bilder’ Recherche wird es der Knaller. Es heißt nur Daumendrücken, dass das Wetter mitspielt. Eine nette kleine Reisegruppe aus dem Hostel hat sich der Tour angeschlossen, zunächst fahren wir zwei Stunden über Stock und Stein in Richtung Karibikküste. Danach geht es mit dem Boot zur Unterkunftsinsel...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Isla de Coiba - ein Hauch Galápagos
Am Abend komme ich in Santa Catalina, einem kleinen Ort im Süden und an der Pazifikküste Panamas, an. Ich habe meine Route geändert und aufgrund von Ratschlägen anderer Traveller die Partyinsel Bocas del Toro gegen Santa Catalina und die sich anschließende Isla Coiba ausgetauscht. Neben der fantastischen Unterwasserwelt ist der Ort für seine ausgezeichneten Surf-Strände bekannt. Das merke ich auch gleich, überall laufen braungebräunte langhaarige Typen in Flipflops herum. Ich fühle mich mit meiner spärlichen Kurzhaarfrisur zunächst fehl am Platz. Aber egal, ich buche einen Schnorchelausflug zur Insel Coiba, welche auch als Galapagos von Panama gilt. Da ist die Messlatte aber hoch gelegt....
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Boquete - Nebensaison
Ich verlasse Santa Catalina und reise in Richtung Boquete, meiner letzten Station in Panama. Auf der Karte sieht es nicht so weit aus, doch die Reise soll den ganzen Tag dauern. Insbesondere der Abschnitt zwischen Santiago und David (der Ort vor Boquete) schlägt auf das Gemüt. Ich befinde mich mit einem schwedischen Pärchen allein im Bus, was mir schon seltsam vorkommt. Kann mir nicht vorstellen, dass sich die Fahrt mit drei Passagieren rentiert. Nach ca. 30 Minuten meint der Busfahrer, dass wir nochmal 15 Minuten zurückfahren müssten, um Leute einzusammeln. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen, aber ich versuche die südamerikanische Gelassenheit an den Tag zu legen. Wir fahren jedoch bis nach Santiago zurück, haben also somit über eine Stunde an Fahrtzeit zusätzlich aufgebracht.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Costa Rica
Insekten und andere Tiere in Corcovado
Nun heißt es ‘Adiós’ Panama und ‘Buenos Días’ Costa Rica. Die Grenzüberquerung ist einfach und dauert nur ein paar Minuten, wieder kein Mensch da und wir wären wieder beim Thema Nebensaison. Grenzübergänge sind in der Regel etwas zeitintensiver. Weiter geht es zur Küste nach Golfito und mit dem Boot hinüber zur Península de Osa und dem Örtchen Puerto Jímenez. Nett hier. Der Ort ist der Ausgangspunkt für Wanderungen in den anliegenden Corcovado Nationalpark. Der Park ist eines der ursprünglichsten Regenwaldgebiete der Welt und mit einer einzigartigen Flora und Fauna bestückt...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Aggressive Affen und gechillte Faultiere in Manuel Antonio
Weiter zum Manuel Antonio Nationalpark, diesmal verläuft die Anreise viel schneller als gedacht. Ich habe einen halben Tag gewonnen, erstmal an den Strand. Ich brauche neue Sonnencreme und steuere einen Supermarkt an. 16 Dollar die Tube, aber immerhin mit Selbstbräuner. Trotzdem alles ganz schön teuer hier. Ich bin sowie über dem Budget und überlege, wie ich etwas sparen kann. Ich beschließe ab sofort zu kochen und mich somit selbst zu verpflegen. Gestern gab es Nudelsalat mit Hühnchen, heute Nudelsalat mit Thunfisch, morgen Nudeln mit Tomatensoße und Thunfisch. Lecker! Leben wie die Made in Frankreich...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Buckelwale wohin das Auge blickt in Marino Ballena
Ich fahre von Manuel Antonio zwei Stunden nach Süden und schließe mich einer Bootstour zur Sichtung von Buckelwalen und Delfinen an im Nationalpark Marino Ballena an. Los geht es, der Wellengang ist anfangs nicht ohne. Die kleine Tochter eines Mitreisenden wird sofort seekrank. Ich warte nur darauf, dass sie beginnt, die Fische mit ihrem Frühstück zu füttern. Und so leid es mir tut, aber umkehren können wir nicht, die vier Stunden, die der Ausflug dauern soll, muss sie jetzt durchhalten. Nach ca. 30 Minuten Fahrt entlang der Küste dann der Anruf eines anderen Bootes. Eine Walfamilie wurde gesichtet. Nichts wie hin! Kurz danach sind wir da. Motor aus, das Boot treiben lassen um die Wale nicht zu stören, bzw. zu vertreiben. Es handelt sich um Buckelwale - ein Männchen, Weibchen und Kalb...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Schildkröten und Frösche in Tortuguero
Weiter geht’s - einmal quer durch das Land an die Karibikküste nach Tortuguero. Die Reise zieht sich, ich bin spät dran. Hier wird es schon um 17 Uhr dunkel, 18 Uhr ist es duster. Oftmals fahren die letzten Busse bereits schon um 15 oder 16 Uhr ab. Klingt nicht spät, aber danach geht meist nicht mehr viel. Ich bin auf dem Weg in Richtung Tortuguero, muss aber noch zweimal umsteigen. Außerdem muss der letzte Abschnitt mit dem Boot zurückgelegt werden, da sich der Zielort in den Mangroven entlang der Küste befindet. Ich denke, das könnte knapp werden. Notfalls muss ich noch einmal zwischenübernachten. Ich komme in Cariari an, stürze aus dem Bus und versuche meinen Anschluß zu erreichen. Am Busbahnhof steht ein Typ und fragt: “Tortuguero?”. Normalerweise gehe ich sogenannten Schleppern immer aus dem Weg, ich mag dieses offensive Angequatsche gar nicht. Aber da ich da so spät dran bin, lasse ich mich auf das Gespräch ein...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Letzte Station in Costa Rica: Monteverde
Die Fahrt von Tortuguero nach Monteverde ist mal wieder kräftezehrend. Insgesamt bin ich 15 Stunden unterwegs, die nächsten Tage will ich erstmal hier bleiben. Nichtsdestotrotz war das Unterhaltungsprogramm während der Fahrt wieder extraklasse. Ich habe das Gefühl, alle 19 und 20jährigen Mädels hier haben bereits Babies, alle Frauen 50+ sind im Facebook aktiv. Während also die jungen Muttis permanent versuchen, ihre Kinder im Zaum zu halten (vielleicht sollte man auf Eistee und Chips verzichten), teilt die ältere Generation irgendeinen Mist auf Facebook. Ich versuche mich mit Schlaf abzulenken. Am ersten Tag nach meiner Ankunft will ich es ruhig angehen lassen. Ich beschließe zu einem Aussichtspunkt zu wandern, von wo man einen tollen Blick auf den anliegenden Vulkan Arenal haben soll. Der Spaziergang wird anstrengender als gedacht...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Lissabon und der Süden Portugals
Bom Dia Lisboa
15.4.2016 - Endlich mal wieder ein Flug von Berlin Schönefeld aus. In der Ferne kann man den Gebäude und den Tower des Flughafen BER sehen. Es gibt ihn also wirklich. Ich freue mich schon auf die Eröffnung im Jahr 2020 (Ironie). Mit einer sogenannten Billig-Airline geht es nach Lissabon. Da ist gute Vorbereitung gefragt. Bloß kein Übergepäck generieren, bloß die Gepäckmaße einhalten, bloß kein zweites Handgepäckstück haben und so weiter. Der Flug verläuft reibungslos, wir landen pünktlich und fahren mit der U-Bahn in Richtung Zentrum. Es ist schon beeindruckend, dass die U-Bahnen weltweit sauberer sind als die bei uns in Berlin. Unsere Unterkunft befindet sich im Zentrum Lissabons und im Stadtviertel Barrio Alto, dem Ausgehviertel um genau zu sein...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Cabo de Roca und Sintra
Wir nehmen schweren Herzens Abschied von Lissabon. Mit unserem Mietwagen, einem schnittigen Fiat Twingo, verlassen wir die Stadt in Richtung Westen. Wir haben uns zwei Ziele gesetzt: die Kleinstadt Sintra sowie Cabo de Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Nach einer guten Stunde sind wir an der Steilküste zum Atlantischen Ozean angekommen - dem Cabo de Roca. Die schroffe Küste ist spektakulär, das finden auch die zahlreichen Japaner, die von allen Himmelsrichtungen hier herbeiströmt zu sein scheinen...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
An die Traumstrände der Algarve
Wir reisen in Richtung Süden, die Algarve ist das Ziel. Die portugiesische Algarve bietet Steilküsten en masse, spektakuläre Buchten, sanft abfallende Strände und ist ein Paradies für Surfer und Strandläufer. All das macht die Algarve nicht nur zu einem Ziel für Sonnenanbeter sondern auch für Naturfreunde, Abenteuersportler, Taucher und Wanderer.
Die Fahrt gen Süden zieht sich, wird aber durch die tolle Landschaft erträglich. Für die Autobahn sind Mautgebühren fällig, das hält wahrscheinlich einige Autofahrer fern, denn wir haben gefühlt die ganze Strecke für uns allein. Wir sehen etliche Storchennester, welche sich auf den zahlreichen riesigen Strommasten entlang der Autobahn befinden...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Lagos und Faro
Für Andrea ist es bereits der zweite Besuch der Algarve und Lagos. Versuch Nummer 1 wurde vor drei Jahren abrupt durch einen Katzenbiss beendet. Während eines Restaurantbesuches biss ihr ein Tier tief und gewaltig in den Knöchel. Das ist nicht ungefährlich, können Katzenbisse doch schwere Infektionen auslösen, was auch geschah. Alles endete in einer Notabreise, starker Antibiotika und einem Gipsverband, um das angeknabberte Bein ruhigzustellen. Nun sind wir zurück in Lagos und widmen uns der Vergangenheitsbewältigung. Wir kommen zufällig am besagten Restaurant vorbei, wo die Täterkatze wohlgenährt am Eingang sitzt. Es geht ihr gut...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Zentral-Indien und Rajasthan
Neu Delhi - auf nach Incredible India
Auf nach Indien und zu Teil zwei meiner Abenteuerreise. Ich beginne in Delhi, der Hauptstadt des Landes, wo ich in den frühen Morgenstunden lande. Und das war schon der erste Fehler. Mit dem Taxi möchte ich nun in mein vorab gebuchtes Hostel fahren. “No problem” - heißt es erwartungsvoll am Taxistand. Wir rasen durch die Straßen der Stadt, vorbei an Kühen, Streunern, Müllbergen und Obdachlosen bis wir vor einer gesperrten Straße stehen. Mein Taxifahrer erzählt mir, dass die Zufahrten zum Hostel aufgrund eines Festivals gesperrt seien und wir nicht weiter könnten. Mir ist klar, dass das eine Lüge ist und man mich an ein Hotel verkaufen will, wo man eine Provision für mich einstreichen kann. Aber es fällt mir auch schwer zu belegen, dass die eigentliche Straße frei sei...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Im Goldenen Dreieck nach Agra
Das waren mal aufregende Tage in Delhi. Ich freue mich jetzt aber, die Stadt zu verlassen und weiterzuziehen. Mit einem frühen Zug geht es nach Agra, wo sich das berühmte Taj Mahal befindet. Das wohl berühmteste Gebäude Indiens und eines der bekanntesten Bauwerke der Welt ist eine Grabstätte, die der Herrscher Shah Jahan einst für seine verstorbende Lieblingsfrau errichtete. Gegen 8 Uhr morgens rollt der Zug aus Delhi gemächlich mit mir in Agra ein. Rechts und links hocken Inder im Gebüsch, das Höschen runtergelassen, und verrichten ihren morgendlichen Toilettengang...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Harem und Festungsmauern in Jaipur
Jaipur hat eine Menge zu bieten, da heißt es wieder, keine Zeit zu verlieren. Ich besuche das Fort Amber, eine Festungsanlage wie sie im Buche steht. Es gab hier alles, was man als Herrscher brauchte: Elefanten zum Reiten, ein Hammam zur Körperpflege, einen Harem zur komplexen Verteilung der königlichen Gene, Park im Hof um davon auszuruhen, antike Klimaanlage um dabei nicht zu sehr zu schwitzen und beste Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Da konnte man es als Herrscher bestimmt aushalten und man fragt sich, wieso man da noch Zeit für Krieg hatte...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Bikaner und Deshnok - Ratten und Könige
Tschüß Jaipur, auf nach Radjasthan. So heißt die Region westlich von Delhi und Jaipur. Übersetzt heißt das ‘Land der Könige’, was nah liegt, schließlich gaben sich hier einst die Maharadschas die Klinke in die Hand. Da mein Reiseplan mal wieder viel zu voll gepackt ist, nehme ich, um Zeit zu sparen, den Nachtzug von Jaipur nach Bikaner, einer Stadt am Rande der Thar Wüste, die diese Region beherrscht. Zugfahren ist in Indien sehr populär und eine gängige Fortbewegungsmethode, ein dichtes Schienennetz durchzieht das ganze Land. Ich bin in einem offenen 6er Abteil gelandet. Das bedeutet erhöhte Diebstahlgefahr. Die weiteren Zuggäste fragen interessiert, wo ich denn her käme und hin wolle. In meinem Abteil schläft zudem ein altes Pärchen, die passen bestimmt ein wenig auf mich auf...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Jaisalmer - Schlepper, Verhandlungen in Hindi, Kuhmist
Weiter geht die Reise, Jaisalmer heißt der nächste Ort und liegt gerade einmal 100 Kilometer vor der Grenze zu Pakistan. Meine Zugfahrt führt 6 Stunden durch die Thar Wüste - nette Landschaftspanoramen ergeben sich mir. Kurz vor Jaisalmer passiert der Zug diverse militärische Stellungen, eine hohe Armeepräsenz ist nicht zu übersehen. Das hat sicherlich damit zu tun, dass man sich mit dem Nachbarn Pakistan nicht sonderlich einig ist...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Jodhpur - Gerangel, Lassis, Kastensystem
Weiter geht es nach Jodphur, diesmal wieder per Bus. Als ich ankomme, ist es bereits dunkel. Die Tuk Tuk Fahrer am Busbahnhof fallen über die wenigen Touristen her, gehen besonders aufdringlich vor. Ich quatsche einen anderen Touri an, ob wir uns ein Tuk Tuk teilen wollen, unsere Unterkünfte würden beide im Zentrum liegen. Ich will nicht wirklich Geld sparen, denke mir aber, dass eine Fahrt zu zweit bösen Überraschungen vorbeugen könnte. Der Backpacker ist einverstanden, er kommt aus Argentinien. Wir nehmen die Verhandlungen mit den Fahrern auf, schnell wird klar, dass mein Mitfahrer den wirklich minimalen Preis erzielen will. Um jede Rupie wird gefeilscht, bis aufs Blut. Mir wird es bereits unangenehm, geht es im Endeffekt um einen 20 Cent Unterschied. Die Verhandlungen gehen sogar soweit, dass die Tuk Tuk Fahrer sich gegenseitig unterbieten und in die Wolle bekommen...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Udaipur - Kleider machen Leute
Mein letzter Stopp im klassischen Radjasthan heißt Udaipur. Ich verlasse die Wüste und mache noch 1,5 Tage in dieser netten Stadt halt. Udaipur liegt an einem See und ist wirklich ein Schmuckstück. Selbst James Bond war schon hier, einer der Klassiker wurde teilweise in einem im See gelegenen Hotel gedreht. Ich versuche auszuschlafen, was in Indien eigentlich nicht möglich ist, weil es morgens und sowieso immer laut ist. Egal in welchem Zimmer man ist, man wird immer vom Straßenlärm geweckt...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Ranthambore und Bandhavargh Nationalpark - auf Tigerjagd (mit der Kamera)
Jetzt wird es kompliziert. Waren alle meine Reiseziele doch mehr oder weniger populär und einfach zu erreichen, geht es jetzt weiter in das Landesinnere. Ich will zwei Nationalparks besuchen, welche ein wenig abseits der gängigen Reiseroute liegen, in der Hoffnung, einen Tiger zu erspähen. Der Ranthambore Nationalpark ist noch relativ einfach zu erreichen, nach 7 Stunden Fahrtzeit komme ich an. Im Städtchen sehe ich die ersten Tiere - Wildschweine streifen durch die Stadt und durchstöbern den Müll am Straßenrand. An den folgenden Tagen gehe ich auf Safari. Ich sehe eine fantastische Landschaft, Hirsche, Rehe, Krokodile, Vögel, eine Wildkatze und einen Schakal. Ein Tiger lässt sich aber nicht blicken...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Varanasi - dann ging es auf den Ganges
Letzte Station in Indien und auf meiner 3,5monatigen Reise: Varanasi. Und das ist wirklich mal ein abgefahrener Ort. Varanasi ist nicht nur eine Pilgerstätte und einer der heiligsten Plätze des Landes, sondern auch eine der ältesten Siedlungen des Subkontinents. Varanasi liegt am Fluß Ganges, zahlreiche Ghats ziehen sich entlang des Ufers. Ghats sind Zugänge zum Wasser bzw. Anlegestellen für Boote. Hier spielt sich ein Hauptteil des Lebens ab, auch wenn es im Stadtinnern ebenfalls heiß hergeht, denn es gibt zahlreiche Tempelanlagen. Der Ganges ist extrem schadstoffbelastet, allein der Anteil von Kolibakterien übersteigt den Grenzwert um 3000%, Abwasser wird ungeklärt in den Fluß geleitet und auch die Lederindustrie leitet chemische Abfälle ungefiltert in den Strom. Aber das ist noch nicht alles. Am sogenannten Burning Ghat werden verstorbene Menschen verbrannt, deren Asche bzw. Überreste in den Ganges gestreut werden...
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Kuba
Havanna: A lo cubano - auf nach Kuba
18. Oktober 2015 - Ich komme mittags in Havanna an und beziehe unsere Unterkunft. Neben Hotels gibt es hier sogenannte Casa Particulares, dabei handelt es sich um Privatunterkünfte. Kubaner vermieten meist als Zuverdienst zu ihrem unterbezahlten Job ein oder zwei Zimmer ihrer Wohnung an Touristen unter. Für Kuba ist das gängig, für uns günstig. Die Preise sind von der Regierung vorgegeben, verhandeln und vergleichen bringt also nichts. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet und man bekommt ein Stück echtes kubanisches Leben mit auf den Reiseweg. Nebenbei kocht und wäscht die Gastmutti, es ist also fast wie damals im Hotel Mutti.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Tabak und Kaffee in Viñales
21. Oktober 2015 - Mit dem Oldtimer-Shuttle fahren wir nach Vinales. Dort kommen wir bei unserer neuen Gastmutti Magaly unter. Sie erweist sich als ausgezeichnete Köchin, zum ersten Mal sind wir kulinarisch verzaubert. Und zwar so sehr, dass wir noch eine Nacht länger bleiben als geplant. Die Kochkünste zwingen uns quasi auszuharren. Auch meine Wäsche bekomme ich frisch duftend und gebügelt zurück, sowas kann kein Hotel bieten. Einzig die Süßigkeit Maní, eine Praline aus Mandeln und Erdnussbutter, läßt mich langsam verzweifeln. Diese bekommen wir erstmalig als Willkommenssnack, woraufhin Andrea eiskalt heuchelt, wie lecker diese wäre. Nach zwei Bissen ist man jedoch gesättigt und hat seinen Tagesbedarf an Kalorien gedeckt, was unsere Gastmutter jedoch nicht davon abhält, uns permanent neue Häppchen anzubieten. Unsere gute Erziehung zwingt uns dazu, diese stets zu vertilgen.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Kurzbesuch in Cienfuegos
23. Oktober 2015 - Wir reisen weiter nach Ciénfuegos, bleiben aber nur eine Nacht. Irgendwie hatte ich mir mehr von der Stadt erhofft. An einem Nachmittag haben wir alles besichtigt: den zentralen Platz, den Malecón (die Strandpromenade) und diverse Hotels (irgendwie sind die Hotels in Kuba immer Sehenswürdigkeiten). Auch von einem Strandbesuch sehen wir ab, Andrea täumt von den Cayos, ich will nach Trinidad. Wir sprechen mit einem Taxifahrer, er bestätigt uns, dass das es die schönsten Strände des Landes im Norden und entlang der Cayos gibt. Wir entscheiden uns, hier schneller weiterzureisen, um dort mehr Zeit zu haben.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Koloniale Pracht in Trinidad
20. Oktober 2015 - Trinidad, diese malerische Kolonialstadt im Süden des Landes ist ein echter Hingucker. Wir checken bei unserer neuen Gastmutti ein und sagen, was wir zum Abendessen möchten. Danach zieht es uns gleich an die Playa Ancón, einen wirklich schönen Strand in Stadtnähe. Endlich können wir etwas unseren Urlaubs-Tan tun, schließlich war bis jetzt alles mehr oder weniger auf Ausflüge ausgerichtet.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Animación und All-Inclusive auf den Cayos
26. Oktober 2015 - Wir fahren weiter zu den Cayos, nach Cayo Santa Maria um genau zu sein. Bei den Cayos handelt es sich um ein Archipel vor der Nordküste des Landes. Stets teilen uns Kubaner mit, dass sich dort die schönsten Strände Kubas befänden. Nun wollen wir uns selbst davon überzeugen. Leider gibt es auf den Cayos jedoch keine Casa Particulares, die Strandlinie ist von All-Inclusive-Hotels eingenommen. Mir schwant zwar übles, aber wir haben keine andere Wahl und buchen auf Gedeih und Verderb eine günstige Variante eines Hotels. Mal sehen, was uns da erwarten würde. Als wir ankommen, trauen wir zunächst unseren Augen nicht. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es so etwas auf Kuba gibt. Wir sind in einem 5 Sterne Hotel gelandet, wo es fast alles gibt. Der Standard ist ausgezeichnet, man kommt sich wie in einer ganz anderen Welt vor.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Santa Clara für ein Foto vom 'Che' Denkmal
28. Oktober 2015 - Unterwegs halten wir in Santa Clara und haben die Möglichkeit, das Che Guevara Denkmal und Mausoleum zu bewundern.Santa Clara liegt im Landesinnern und war während der kubanischen Revolution gegen das Batista-Regime ein strategisch wichtiger Ort. 1958 wurde die Stadt unter dem Kommando von Che Guevara angegriffen.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
USA Westküste
Bunte Lichterwelt in Las Vegas
Wir fliegen über die Weiten der Wüste und setzen zum Landeflug an. Neben uns sitzt eine junge Frau. Sie fragt uns, ob das unsere erste Reise nach Las Vegas ist. Ich bejahe. "How long are you staying?", lautet ihre nächste Frage. "Wir bleiben nur eine Nacht, morgen geht es weiter", erwidere ich. "And you?", frage ich kurz. Sie schaut sichtlich überrascht. "Ach nur eine Nacht? Ich bleibe eine Woche. Las Vegas is so much fun", meint sie. Ich erkläre, dass wir auf einen Road Trip gehen und die Nationalparks besuchen wollen. Sie schaut uns wie ein Fragezeichen an. Nationalparks? Road Trip? Sie will es hier krachen lassen, feiern, eine Show besuchen. Okay, dann viel Spaß dabei.
Spannend! Muss ich weiterlesen...
Über die Route 66 zum Grand Canyon
Raus aus der Stadt der Sünde und rein in die Wüste. Vor der Toren Las Vegas' besuchen wir den Hoover Damm, eine wahrlich beeindruckende Konstruktion. Der Staudamm dieser Größe ist sicherlich dringend nötig, schließlich müssen die Leuchtreklamen und Spielautomaten in Las Vegas mit jeder Menge Strom gespeist werden. Ein Fotostopp einer halben Stunde reicht dann aber auch aus um alles abzuknipsen.
Wilder Westen im Monument Valley
Das hat Spaß gemacht! Gerne würden wir einen Tag länger im Grand Canyon bleiben, aber es gibt so viele tolle andere Sachen zu sehen. Wir fahren weiter in Richtung Monument Valley. Auch wenn der Name nicht jedermann ein Begriff ist, so kennt man doch die Bilder. John Wayne hat hier zahlreiche seiner Western gedreht, auch Marty McFly ist in 'Zurück in die Zukunft II' mit seinem DeLorean vor einer Horde Indianer geflüchtet. Etliche andere Filme mit Wild West Charakter wurden hier aufgenommen, zudem hat sich die Zigarettenwerbung häufig der beeindruckenden Kulisse des Monument Valleys bedient.
Unten im Antilope Canyon
Wieder ein Canyon, aber diesmal etwas anders und kleiner. Der Antilope Canyon ist von oben fast gar nicht zu erkennen, bei genauerem Hinsehen entdeckt man eine Felsspalte im Boden. Steigt man hinab, so findet man einen fantastischen nur 60 Zentimeter breiten Canyon, der sich wie ein Korkenzieher durch den Fels windet.
Zion Nationalpark
Das nächste Ziel ist der Zion National Park. Wir verlassen die Wüstenregionen und fahren ins Grüne. Schon die Fahrt in den Park ist einen Besuch wert, die begrünten Felsformationen sind nicht von schlechten Eltern. Die Fahrt bis zu unserer Unterkunft zieht sich, aber die kurvige Fahrt durch den Park entschädigt für vieles.
Durch die Hitze des Death Valley
Auf dem Weg nach Bodie und Yosemite müssen wir erneut über Las Vegas fahren und später das Death Valley durchqueren. In Las Vegas übersieht Andrea die Geschwindigkeitsbeschränkungen und wir werden prompt von einem Cop verfolgt. Das hat gerade noch gefehlt. Wir fahren brav rechts ran, Andrea ist einsichtig und vermittelt anscheinend glaubhaft, dass sie das Speed Limit nur übersehen hätte.
Geisterstadt Bodie
Am nächsten Tag besuchen wir ein persönliches Highlight unserer Reise. Zwischen dem Death Valley und dem nächsten großen Ziel, dem Yosemite Nationalpark, liegt die Geisterstadt Bodie. Bodie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts und zu Zeiten des Goldrausches gegründet. Nach den ersten Goldfunden wuchs die Stadt rasant an und konnte zu seiner Hochzeit 10.000 Einwohner zählen. Heute kann man die Ruinen der Mine bzw. die teilweise noch gut erhaltenen Häuser besichtigen.
Yosemite Nationalpark
Wir verlassen Bodie und reisen Richtung Yosemite National Park. Die Fahrt dauert den gesamten Nachmittag. Wir beziehen eine nette Hütte auf einem Campingplatz. Endlich mal eine richtig urige Unterkunft. Es gibt sogar eine Küche, ich nutze die Gelegenheit um Diners und Fast Food zu entgehen und erkläre mich bereit, etwas zu kochen. Der Park ist riesig, darum bleiben wir drei Tage.
San Francisco
Ab nach San Francisco an. Nur schnell das Auto irgendwo parken, um dem Verkehr aus dem Weg zu gehen. Das Parkhaus kostet 20 Dollar für 24 Stunden, na man gönnt sich ja sonst nichts. Wir entscheiden uns, die Stadt mit dem Rad zu erkunden. Wir leihen uns zwei Zweiräder und müssen feststellen, dass dies eine folgenschwere Entscheidung war.
Über den Highway 1 nach Monterey und Carmel by the Sea
Wir verlassen San Francisco in Richtung Süden. Kaum haben wir die Stadt verlassen, folgt ein Traumstrand auf den nächsten. Hier kann man es aushalten. Schon wieder bereue ich es, dass wir nicht mehr Zeit haben. Wir lassen uns an einem Strand nieder - breit, weiß und leer. Passt. Ein Stand-Up Paddler wird von zwei Seehunden begleitet. Cool.
Finale in Santa Barbara und Los Angeles
Bevor wir den Highway 1 verlassen und in Los Angeles ankommen übernachten wir in Santa Barbara. Sofort schließe ich die Stadt in mein kleines Herzchen! Santa Barbara erinnert an eine mexikanische Kleinstadt - nette Häuser, kleine Geschäfte, sympathische Restaurants und ein tolles Klima. Das passt!
Kosmopolitisches Portland
Text